Schon nach Aschermittwoch fiebern die Narren aus Ehringshausen dem 11.11. entgegen. Denn da startet die fünfte Jahreszeit traditionell mit der Schlüsselübergabe beim Ortsvorsteher und einer Faschingsparty im Jugendraum. Auch in diesem Jahr haben sich die Narren in ihre Kostüme geworfen und sind samt Dreigestirn durchs Dorf gezogen.
Dieses Mal war der Weg jedoch ein anderer: Edwin Becker vertrat den verhinderten Ortsvorsteher Jörg Müller. Doch auch er war für seine Aufgabe bestens vorbereitet: der kölsche Kapänes stand schon bereit, als die Narren auf dem Hof eintrafen – und auch den Schlüssel übergab er freiwillig an das Kinderdreigestirn. Und so haben die Ehringshäuser Narren bis zum Aschermittwoch wieder die Macht in Ehringshausen.
Das musste gefeiert werden: nach einer kurzen Rede von Prinz Ingo zogen die Narren weiter zum Jugendraum, wo mit kölschem Bier und den Faschingshits aus den letzten Jahren der Beginn der fünften Jahreszeit so richtig gefeiert wurde. So steht einer erfolgreichen Session 2019/2020 nichts mehr im Wege: bereits Anfang Januar geht es für die Ehringshäuser traditionell zum Dämmershoppen nach Alach. Auf vielen weiteren Fremdensitzungen von befreundeten Vereinen wird man die Ehringshäuser Narren auch in dieser Kampagne antreffen. Der Höhepunkt ist aber – wie immer – die beiden Kappenabende am Freitag und Samstag vor Aschermittwoch und der große Umzug am Faschingsdienstag.
KAPPENABEND – Bombastische Stimmung an zwei Tagen in Ehringshausen / Tanzen, Sketche und Büttenreden
EHRINGSHAUSEN – (ekö). Zwei voll besetzte Faschingssitzungen, eine ausgelassene und fröhliche Stimmung, gepaart mit einem motivierten Publikum bildeten den Rahmen der beiden Kappenabende im Ehringshäusener Sportheim am Freitag und Samstag. Traditionell begrüßten die heimischen Narren zahlreiche Gäste aus Nah und Fern. Insofern gab es bei den Programmen kleinere Abweichungen, beziehungsweise zusätzliche Darbietungen, die von den närrischen Gästen mitgebracht wurden.
Im Anschluss an das musikalische Aufwärmen begrüßte man zunächst die beiden Moderatoren Michel Wolf und Lukas Becker. Sie leiteten nahtlos über zu dem ersten Stimmungskracher, dem Auftritt des Kinderdreigestirns, das „seine“ Garde mitgebracht hatte. Unter der Leitung von Uljana Stark tanzten Angelika und Jessika Stark, Emelie und Selina Koch, Miray Schötterl, Melissa Ruckelshausen, Emily Finys, Kim Müller und Katherine Gottwald. Nach dieser Showtanzeinlage sorgten Bernd Schäfer und Sebastian Hausmann mit einem gelungenen Sketch, in dem Bürgermeister Lothar Bott als bekennender Bayern München Fan eine „tragende Rolle spielte“ für Stimmung, bevor die Bühne der Teenietanzgarde unter Leitung von Tina Beckmanns und Jessica Pawlata gehörte.
Die Nachwuchstänzerinnen hatten flotte Tanzmusik mitgebracht, zu der Alina Seim, Monika Stark, Jessica Mohr, Annika Bromm, Yvonne Scherer, Nicole Scherer, Emma Puley, Emilia Seim und Nicole Hasenpflug zeigten, dass sie auch für zukünftige Aufgaben zur Verfügung stehen. Weiter ging es mit einem Beitrag des Dreigestirns, bevor am Freitag mit dem Auftritt der Angenröder Tanzgarde die ersten Gäste die Bühne füllten.
Im Anschluss fiel es Simone Harres nicht schwer, die Narren zu begeistern, hatte sie doch das ein oder andere schier unglaubliche Erlebnis als Toilettenfrau mitgebracht. Eine weitere Stimmungssteigerung war dem Showtanz der Teenies zu verdanken, bevor danach ein Höhepunkt auf die Gäste wartete. Von den Moderatoren angekündigt, betraten die Ehringshäuser Ehren-, die Tanzgarde und das Dreigestirn mit Jungfrau Diane, Bauer Philipp und Prinz Ingo die Bühne. Prinz Ingo erinnerte an das närrische Jubiläum, auf das man in diesem Jahr mit der inzwischen 22. Faschingskampagne blicken kann. Sein Dank galt den Gründern dieser närrischen Erfolgsgeschichte, die vor 2×11 Jahren das närrische Treiben in Ehringshausen etablierten. Unterstützt von den Pagen Anastasia Well und Lea Diehl folgte die obligatorische Ordensverleihung.
Frenetischer Applaus, ein begeistertes Publikum und eine unverzichtbare Zugabe kennzeichneten den Auftritt der Tanzgarde des SVE. Luisa Diegel, Lisa-Marie Eckstein, Andrea Falk, Eva Harres, Adina Kömpf, Mareike Musch, Helen Rechmann und Tabea Schott begeisterten mit einer choreografisch rundum gelungenen Darbietung. In neuen Kostümen präsentierten sie sportliche und tänzerische Glanzleistungen, die von Eva Harres und Andrea Falk einstudiert wurden.
Stimmung angeheizt
Zunächst waren es Thomas Hausmann, Stefan Preiß, Lothar Schott, Stephan Seipp und Bernd Harres, die mit Stammtischkrachern die Stimmung im Saal anheizten, bevor danach ein Gastauftritt der Showtanzgruppe aus Vockenrod begeisterte. Fester Bestandteil des Programms ist die Präsentation der „Hitparade“, die von Verena Schott moderiert wurde. Wurden die Plätze zehn bis vier nur musikalisch vorgestellt, hatte man für die Plätze drei bis eins keine Kosten und Mühen gescheut und die jeweiligen Interpreten „eingeflogen“. „Die rote Sonne von Barbados“, ein Ohrwurm den Dietmar Seipp, Harald Harres und Andreas Dechert als „Flippers“ präsentiert, gefolgt von „Mendocino“, präsentiert von Michel Wolf, Justin Seipp, Florian Harres und Janne Hoffmann sowie der Kracher „Malle ist nur einmal im Jahr“ mit Sabina Hausmann, Iris Schott, Rita Helwig, Simone Harres, Bianca Seipp, Katrin Wolf, Anja Seipp und Sonja Seim ließen den Saal toben.
Kaum noch ein Halten gab es beim Auftritt der „Schippenstiels“ mit Kevin Korell, Armin Käbel, Mathias Köster, Carsten Schäfer und David Scherer. Sie begeisterten nicht nur mit Choreographie und „Anmut“, sondern vor allem auch mit toll inszenierten Lichteffekten und knappen Höschen, was vor allem die weiblichen Fans zu Beifallsstürmen motivierte.
Vor dem großen Finale hielt es kaum noch jemand auf den Sitzen, als die jungen Damen der Tanzgarde ins Land von „Super Mario“ entführten. Die Tänzerinnen hatten sich dazu treffende Kostüme gewählt und präsentierten eine rundum gelungene Inszenierung des bekannten Computerspiels mit all seinen Phantasiefiguren.
Am Samstagabend gehörten noch die berühmt berüchtigten Nachrichten, vorgetragen von Uwe Diegel, zum Programm. Er brachte so manche Ungereimtheit, so manches Missgeschick und Ereignis aus dem dörflichen Leben in Erinnerung.
KINDERFASCHING – Tolle Stimmung im Sportheim in Ehringshausen
EHRINGSHAUSEN – (ekö). Tolle Stimmung, kurzweilige Unterhaltung und ausgelassene Freude bei den Kindern prägten den Verlauf des Kinderfaschings in Ehringshausen. Auch in diesem Jahr waren wieder viele Eltern, aber auch Omas und Opas mit dem Nachwuchs ins Sportheim gekommen, um gemeinsam ein paar ausgelassene Stunden in fröhlicher Runde zu genießen.
Moderiert von „der Hexe Lilli“ (Jessica Mohr), gab es viele Programmpunkte zu bestaunen, wobei natürlich „von Kindern für Kinder“ im Mittelpunkt stand. Traditionell eröffnet wurde der Nachmittag mit dem Einmarsch des Kinderdreigestirns mit Jungfrau (Melissa Ruckelshausen), Bauer (Jakob Well) und Prinz (Niklas Becker). Mitgebracht hatte das Dreigestirn die jüngsten Tänzerinnen aus dem Karnevalsteam, die „Schneeflöckchengarde“. Merle Schötterl, Sophie Firnys, Katharina Graaf, Felicitas Harres, Clara Schäfer, Emily Meister, Amelie Semmler, Lea Berner, Romy Bräuer und Mahira Orawetz hatten für ihren Auftritt fleißig geübt, sodass sich das Ergebnis dann auch auf der närrischen Bühne sehen lassen konnte und die Gäste mit Applaus nicht sparten.
Es folgte ein von Tina Beckmanns und Jessica Pawlata einstudierter Gardetanz, den Emilia Seim, Emma Puley, Nicole Hasenpflug, Yvonne Scherer, Nicole Scherer, Monika Stark, Annika Bromm und Alina Seim gekonnt präsentierten. Viel Gedränge auf der Bühne gab es im Anschluss bei einigen „musikalischen Lockerungsübungen“, an denen die Kinder natürlich mit viel Begeisterung teilnahmen. Die Lieder „Cowboy und Indianer“, „Das rote Pferd“ und das „Fliegerlied“ waren musikalische Garanten für super Laune und viel ausgelassene Stimmung.
Es folgte ein gelungener Sketch zu einer „Musikstunde“, ein Programmpunkt, der bereits beim Seniorenfasching das Publikum begeisterte. Ebenso die sich anschließende „Reise um die Welt“, ein Showtanz mit Miray Schötterl, Melissa Ruckelshausen, Angelika Stark, Jessika Stark, Selina Koch, Emily Koch, Emily Firnys, Kim Müller und Catherine Gottwald begeisterte die närrischen Gäste.
Flott ging es vor dem großen Finale weiter mit einem „Hexentanz“, den Yvonne Scherer, Nicole Scherer, Monika Stark, Annika Bromm, Alina Seim und Jessika Mohr in gelungener Art und Weise auf die Bühne „zauberten“. Auch am Ende des offiziellen Programms ließen es sich die Kinder nicht nehmen, ausgelassen die Bühne „zu rocken“, ihren Spaß zu haben und auf ihre Weise zu feiern.
FASCHING Ehringshausener Karnevalisten reißen Schlüsselgewalt an sich / Dreigestirn regiert
EHRINGSHAUSEN – (ekö). Einer lieb gewonnenen Tradition folgend, übernahmen am Mittwochnachmittag die Narren die Regentschaft in Ehringshausen. Da Ortsvorsteher Günther Rühl verhindert war, trafen die Narren bei der stellvertretenden Ortsvorsteherin Lucia Scherer ein und übernahmen von ihr symbolisch die Schlüsselgewalt für die kommenden Monate.
Mit Beginn der „fünften Jahreszeit“ wird alljährlich die Macht an die Narren übergeben, die in entsprechender Übermacht aus Richtung „Basislager“ (Sportheim) kamen. Damit auch all jene Narren an der „Machtergreifung“ teilnehmen konnten, die tagsüber noch arbeiten mussten, erfolgte die „Schlüsselübergabe“ erst um 17.11 Uhr, also schon nach Einbruch der Dunkelheit, was die „Belagerung“ natürlich taktisch einfacher machte. Das Dreigestirn mit Bauer (Arno Schneucker), Jungfrau (Diane Beckmanns) und Prinz Ingo der I. (Ingo Schmid) hatte auch das Kinderdreigestirn in einer Teilbesetzung mitgebracht, mit Bauer (Niklas Becker) und Prinz (Jakob Well). Mit dabei auch „Hofmarschall“ Trudi Seipp, ein Urgestein des Ehringshäuser Karnevals, ebenso wie eine große Abordnung der Garde, Ehrengarde sowie der Teeniegarde und das Gefolge.
Mit kräftigen Helau und Alaaf wurde der Start in die Karnevalssession 2015/2016 auch in Ehringshausen wieder zu einem gelungenen Ereignis, das inzwischen einen festen Platz im Terminplan gefunden hat. Gefeiert wurde im Anschluss an die „Machtübernahme“ in der „Hütt“, wo sich zum Abend viele Freunde des heimischen Karnevals eingefunden hatten.
Fest stehen alle wichtigen Daten der aktuellen fünften Jahreszeit in Ehringshausen. Los geht es am 24. Januar 2016 mit Karneval für und mit Senioren, am 31. Januar steht der Kinderfasching im Mittelpunkt und am 5. und 6. Februar dürfen sich die Karnevalisten auf die traditionellen Kappenabende freuen. Den Abschluss bildet am Faschingsdienstag (9. Februar) der große Umzug durch den Ort.
Wenn die Karnevalsabteilung in Ehringshausen zur fünften Jahreszeit lädt, kann man sich auf eines verlassen: Es wird bunt, es wird heiter und es wird voll. Vor einem begeisterten Publikum präsentierten die Ehringshäuser Narren ein Feuerwerk aus Humor, Musik und Tanz. Es wurde wieder einmal unter Beweis gestellt, dass der Ehringshäuser Karneval zu den ganz Großen gehört, was Programm und Stimmung angeht. Denn die jeweils voll besetzten Kappenabende am vergangenen Wochenende kochten während der rund dreieinhalbstündigen Aufführung mitunter fast über. So manche Nummer endete mit enthusiastischen „Zugabe“-Rufen. Ehringshausens Jecken wissen, was sie ihrem längst nicht nur aus der Gemeinde stammenden Publikum schuldig sind. Und das gilt natürlich nicht nur für die Augen, sondern auch für das Zwerchfell. So kamen unter anderem faschingsfronterfahrene Originale wie Winfried Keßler und Trudi und Dietmar Seipp zum viel belachten Einsatz. Unter dem Motto „Kumm mer lääve“ eröffnete das Moderatorenduo Günther Jauch und Thomas Gottschalk alias Lukas Becker und Michel Wolf das Programm. Mit frenetischem Applaus wurde das Kinderdreigestirn (Sanya Metzger, Jakob Well und Niklas Becker) begrüßt. Nach stimmungsvoller Prinzenrede kündigt er die Teenie Garde des SVE an, die mit ihrem Gardetanz das Publikum zu begeistern wussten. Passend zum Motto hielt Winfried Keßler eine Büttenrede über das Älter werden in der das Publikum sangesfreudig miteinstieg.
Mit einer Glanzleistung der Mitglieder der Ehrengarde Sebastian Hausmann und Manuel Beckmanns ging es weiter. Tolle Hebefiguren, Synchronizität, Charme und Ausdruck prägten ihren Gardetanz und so wurden sie unter stürmischem Beifall selbstverständlich nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.
Unter Begleitung von Wolfgang Beutlberger heizte Trudi und Dietmar Seipp dem Publikum mit einer gekonnten Performance des Lieds „Ich bin de Stross eraf jejange“ ein.
Beim nächsten Programmpunkt „Schlag die Garde“ wurde das Publikum herausgefordert. Pantomime, Wissens- Geschicklichkeitsspiel ermittelten hier die Sieger. Am Freitag durfte sich das Publikum und am Samstag die Garde über den Sieg freuen. Nach einer dringend benötigten Pause eröffnete den zweiten Teil die Teenie Garde mit einem Showtanz, der von Tina Beckmanns einstudiert wurde. Sie bewiesen ihren Spaß am Tanz mit einem gekonnt performten Medley mit Musiktiteln aus „Dirty Dancing“. Höhepunkt des Abends war der gemeinsame Einmarsch der Ehrengarde, Garde und des Dreigestirns. Das Sportheim erstrahlte in den Vereinsfarben rot und weiß und Prinz Basti, der den krankheitsbedingten Prinz Ingo kurzerhand vertrat, begrüßte das schönste Publikum des Abends, Gäste aus Alach, Angenrod, Groß-Felda, Nieder-Gemünden und Kirtorf, dankte den vielen Helfern vor und hinter der Bühne und lud alle für kommenden Dienstag um 13:31 Uhr zum großen Finale dem Karnevalumzug in Ehringshausen zum Feiern und Mitmachen ein. Schließlich kündigte er den schon lang ersehnten Tanz der Garde an. Grandiose Stimmung herrschte bei dem Auftritt der Tanzgarde, die mit einer brillanten Choreographie aus stimmungsvollen Liedern von Wolfgang Petry zu punkten wussten. Eva Harres und Andrea Falk hatten dieses Highlight einstudiert. Ruhig wurde es im Saal, als Uwe Diegel die Nachrichten des vergangenen Jahres präsentierte. Hier lauschte man gespannt, als es um die neu installierte Litfaßsäule ging, bei der man u. a. in den „Kummerkasten“ Nachrichten an den Ortsvorsteher hinterlassen kann ohne Gefahr zu laufen sofort unter verbalen Beschuss zu geraten. Weiterhin wurde berichtet, dass die taktischen Bemühungen der Alten Herren des SVE nicht von Erfolg gekrönt waren, obwohl man das Spielsystem mit falscher Neun, Doppelsechs oder sogar tiefer Drei zu bereichern versuchte. Auch „Gaseinsätze“ und „Suchaktionen“ der FFw wurde unter die Lupe genommen und humoristisch verarbeitet. Nachdem die Lachmuskeln nun dringend Entspannung brauchten wurde das Publikum bei der Darbietung der Gymnastikfrauen des Songs „Rock me“ von Voxx-Club auf Tische und Bänke getrieben. Mit dem Finale des Showtanzes, der von Andrea Falk einstudiert wurde endete das Bühnenprogramm und begeisterte Massen erstürmten Bühne und Saal zum ausgelassenen Feiern.
Jetzt hat es auch den Vogelsbergkreis mit einer Sommerfastnacht-Challenge-Aktion erwischt. In Gemünden-Ehringshausen tobte mitten im Regen der Bär, auf der Hauptstraße setzte sich ein Faschingsumzug in Bewegung. Die Bevölkerung traute ihren Augen nicht, Autofahrer konnten es kaum fassen. Und selbst die „hartgesottenen Narren“ aus Köln, die seit Jahren die karnevalistische Szenerie in Ehringshausen beherrschen und fest im Griff haben, waren von der Rolle: „In Köln haben wir so etwas noch nicht erlebt“. Helau und Alaaf am 26. Mai.
Aber eine gewisse Vorahnung konnte man schon haben, denn seit einigen Wochen laufen ähnliche Aktionen schon mit den Feuerwehren. Jetzt ist der Kettenbrief, sozusagen im Schneeball-System, auch in den Carnevals-Vereinen ganz offensichtlich angekommen. Als Mail erreichte die Nominierung dieser „verrückten Aktion“ Uwe Diegel vom SV Ehringshausen am Sonntag gegen 21.20 Uhr. Binnen 24 Stunden musste der Inhalt des Kettenbriefes angenommen werden; ansonsten drohte ein „Strafe“ in Form einer Grillfeier mit 50 Liter Bier für den CC Ruppertsburg, der den SVE in Vorschlag gebracht hatte. Auf eine solche Idee muss man erst mal kommen.
Am Montagabend, 19:30 Uhr setzte sich der Faschingsumzug der Karnevalsabteilung des SV Ehringshausen bei strömendem Regen in Bewegung. Das Prinzip zu diesem Sommerfaschingsumzug ist mehr als einfach: Gruppe A macht eine verrückte Aktion, „nominiert“ Gruppe B zum Nachmachen und diese machen mit und „nominieren“ dann weiter. Es geht weiter und weiter und weiter. Uwe Diegel hatte die „Nominierung“ durch den CC Ruppertsburg entgegengenommen und leitete sie an die Mitglieder Narrenabteilung des SVE weiter. Denn innerhalb von 24 Stunden muss die Nominierung angenommen und umgesetzt werden. Selbst die eingefleischtesten Karnevalisten, darunter Trudi Seipp und Karl-Heinz Beckmanns aus Köln, seit Jahren in Ehringshausen wohnend, konnten es fast gar nicht glauben. Aber es wurde nicht weiter geredet, sondern gehandelt.
Schnell war klar, dass Ehringshausen die Wette annimmt. Die Zeit drängte, bis um 21.20 Uhr am Montagabend musste der Nachweis der Umsetzung der Nominierung per Video auf You Tube eingestellt sein. Dazu auch noch die Nominierung von drei weiteren Carnevalsvereinen erfolgen. Nur so kann die Aktion fortgesetzt werden.
Womit allerdings keiner der Aktiven des SV Ehringshausen gerechnet hatte: Dauerregen am Montag. Aber auch das ließ die Karnevalisten aus Ehringshausen mehr als kalt. Und so kamen sie aus allen Ecken von Ehringshausen und den Nachbardörfern und stiegen bereits in ihren Kostümen aus dem Auto, sprangen unter den Regenschirm und versammelten sich im Sportheim. Auch wenn sich einige selbst für verrückt erklärten, ging es nach den ersten Bierchen gleich locker zu. An der Spitze „Trudi“, der Ehrenprinz der Ehringshäuser Fassenacht. Schnell hatte man eine gute Stimmung. „Die Vögelein, die Vögelein vom Titicacasee“ klang es aus den Lautsprechern, draußen fuhren der Prinzenwagen und der Wagen des „Zoochleiters“ vor. Die Ehrengarde und die Tanzgarde übten schon mal die Schritte, das Dreigestirn mit Prinz, Bauer und Jungfrau sammelte sich. Man trank sich ein wenig Mut an und wartete darauf, dass der Regen aufhörte. Aber genau das Gegenteil trat ein. Der Regen wurde immer stärker – die Zeit der 24-Stunden-Aufgabe rückte immer näher. Also entschloss man sich, nach dem Motto „gewaschen werden wir sowieso“ zum Faschingsumzug durch Ehringshausen.
Vom Sportheim zur Dorfmitte, zum Lindenplatz und zurück. Die Ehringshäuser Bürger, die an den Fenster standen, trauten ihren Augen nicht, als sie die Narren durch das Dorf – mitten im Regen – und völlig abseits jeglicher karnevalistischer Zeit laufen und fahren sahen. Auch zahlreiche Autofahrer, die sich zudem noch auf der Umleitungsstrecke der aktuell gesperrten B 49 befanden, schüttelten nur den Kopf. „Was ist denn hier los – seid ihr verrückt?“ – war noch einer gelinder Ausdruck.
Es waren fast 50 Karnevalisten, die sich an dem Umzug beteiligten. Die Stimmung stieg mit jedem Meter des Umzugs an und erreichte zum Finale bei der Rückkehr am Sportheim ihren Höhepunkt. Im Sportheim selbst fand dann noch eine spontane Faschingsparty statt, zu der man noch die Eisbären, Mickie Krause und als Stargast Helene Fischer mit einem Auftritt begrüßen durfte.
Die Nominierung war erfolgreich bewältigt. Und Ehringshausen nominierte für die Fortsetzung der Aktion Sommerfastnacht-Challenge die Karnevalsfreunde aus Leusel, Angenrod und Alach aus Thüringen. Jetzt darf man gespannt sein, ob die Karnevals-Karawane in Leusel beim LCC oder in Angenrod beim CCA – oder vielleicht sogar in Alach in Thüringen in den nächsten 24 Stunden sich in einem Faschingsumzug weiter bewegt.(als)+++