Teil 1 – Seniorenfußball | Teil 2 – Frauenfußball |
40-jähriges Jubiläum | 50-jähriges Jubiläum |
Einweihung Sportheim
Teil 1 – Seniorenfußball
1921 bildete sich in Oberndorf und Ehringshausen zunächst jeweils eine Gruppe jugendlicher Fußballanhänger. Aus diesen Anfängen entstand eine Mannschaft, die unter dem Namen „FC Sturmvogel“ Fußballspiele gegen Nachbarorte austrug. Ein geregelter Spielbetrieb fand zunächst jedoch nicht statt. Die Spiele wurden unter der Woche ausgemacht und am Sonntag ausgetragen. Größtes Problem war hierbei immer eine geeignete Wiese zum Fußballspielen zu bekommen und somit war man auf den guten Willen der Landwirte angewiesen. Zu den Auswärtsspielen gelangte man entweder mit dem Fahrrad oder auf „Schusters Rappen“. In den 30er Jahren flachte das Fußballspiel infolge der politischen Ereignisse mehr und mehr ab. Erst ab 1940 wurden die ersten Meisterschaftsspiele ausgetragen. Doch in der Folge riß der Krieg große Lücken in die Mannschaft und forderte viele Opfer.
1947 wurde der Fußballsport wieder ins Leben gerufen und fortan spielte man unter dem Namen SV 1921 Ehringshausen. Ab 1948 spielte der SV Ehringshausen in einer Verbandsrunde zunächst noch in der C-Klasse. Doch bereits ein Jahr später stieg die Mannschaft in die B-Klasse auf. Gleich im ersten B-Klassenjahr erreichte man den dritten Platz und konnte durch ein Sieg in einem Entscheidungsspiel gegen Eudorf in die A-Klasse aufsteigen. Dort konnte man sich bis 1956 halten. Inzwischen spielten neben der 1. Mannschaft noch eine Reserve und zwei Jugendmannschaften auf dem heutigen Sportplatz. In den 70er Jahren gelang noch einmal der Aufstieg in die Kreisliga A. Doch nach dem erneuten Abstieg spielte der SVE fortan in der B-Klasse und mußte 1982 sogar einen Abstieg in die C-Klasse hinnehmen.
Nach einem kurzzeitigen Hoch zum Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, bekam auch der SVE immer mehr das allgemein nachlassende Interesse am Fußball zu spüren. Daraufhin ging man im Seniorenbereich eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden ein. Nach acht Jahren Bestand wurde die Spielgemeinschaft im Jahre 2000 wieder aufgelöst. Seitdem ist der Fußballstandort Ehringshausen im Seniorenbereich (Männermannschaft) erst einmal von der Bildfläche verschwunden.
Teil 2 – Frauenfußball
Am 18. August 1981 wurde in Ehringshausen die Frauenfußballmannschaft gegründet. Maßgeblich beteiligt war Silke Seibert (ehemals Werneburg), die den Mädels von Ehringshausen den Fußball schmackhaft machte. Als erster Trainer opferte Frank Bräuer seine Freizeit. Er schied jedoch aus beruflichen Gründen nach kurzer Zeit wieder aus. Den Trainerposten übernahm ab Juli 1982 bis September 1984 Uwe Weifenbach. Co-Trainer und Manager wurde Dietmar Seipp, der 19 Jahre dieses Amt mit viel Motivation und Energie ausfüllte. Das erste Spiel fand am 19. Mai 1982 statt. Der Gegner dieser ersten Partie war der TSV Ober-Ohmen. Das Resultat an diesem Tag lautete 3:0 für Ober-Ohmen. Der erste Sieg gelang der Mannschaft am 26. Juni 1982 mit einem 2:1 gegen Harbach. In der Abschlußtabelle der ersten Meisterschaftsrunde erreichte der SVE in der Kreisliga B den 3. Platz hinter den Teams aus Ober-Ohmen und Geilshausen.Von September 1984 bis Juni 1986 trainierte Günter Rühl das Frauen-Team. Neben dem Fußball setzte er sich enorm für die Kameradschaft in der Mannschaft ein. Ab August 1986 bis Juni 1988 übernahm Armin Sann das Traineramt. Unter ihm stellte sich der erste größere sportliche Erfolg ein. 1987 gelang dem SVE der Aufstieg in die Bezirksliga. Überraschend wurde unsere Frauenmannschaft im ersten Jahr der Bezirksliga bereits Herbstmeister. In der Rückrunde konnte man jedoch die Ergebnisse aus der Vorrunde nicht ganz bestätigen und wurden in dieser Saison leider nur Vize-Meister.Von August 1988 bis Juni 1991 trainierte Eckard Adam das Team. In seinem ersten Trainerjahr gelang dem SVE der Aufstieg in die Landesliga (damals zweithöchste Spielklasse in Deutschland). Durch diesen großen Erfolg bekamen immer mehr Frauen Lust beim SV Ehringshausen Fußball zu spielen, sodass eine 2. Mannschaft unter der sportlichen Leitung von Stephan Seipp gegründet wurde, die bis 1992 am Spielbetrieb teilnahm. In dieser Zeit wurden auch 3 Mädchenmannschaften gegründet, die Arno Schneucker, Manuela Jakobi und Dietmar Seipp trainierten. Bis heute bestehen 2 Mädchenmannschaften, die von Albrecht Well, Beatrice Rühl und Kathrin Schmitt betreut werden. Holger Dick wurde im August 1991 der neue Frauentrainer. Anfang der 90er-Jahre wurde unter seiner Leitung an den internationalen Turnieren in Verona und Zinnowitz teilgenommen. Der damals noch ausgespielte Titel des Kreispokalsiegers wurde von unserer Frauenmannschaft meist mühelos Jahr für Jahr nach Ehringshausen geholt.Am 18. August 1981 wurde in Ehringshausen die Frauenfußballmannschaft gegründet. Maßgeblich beteiligt war Silke Seibert (ehemals Werneburg), die den Mädels von Ehringshausen den Fußball schmackhaft machte. Als erster Trainer opferte Frank Bräuer seine Freizeit. Er schied jedoch aus beruflichen Gründen nach kurzer Zeit wieder aus. Den Trainerposten übernahm ab Juli 1982 bis September 1984 Uwe Weifenbach. Co-Trainer und Manager wurde Dietmar Seipp, der 19 Jahre dieses Amt mit viel Motivation und Energie ausfüllte. Das erste Spiel fand am 19. Mai 1982 statt. Der Gegner dieser ersten Partie war der TSV Ober-Ohmen. Das Resultat an diesem Tag lautete 3:0 für Ober-Ohmen. Der erste Sieg gelang der Mannschaft am 26. Juni 1982 mit einem 2:1 gegen Harbach. In der Abschlußtabelle der ersten Meisterschaftsrunde erreichte der SVE in der Kreisliga B den 3. Platz hinter den Teams aus Ober-Ohmen und Geilshausen.Von September 1984 bis Juni 1986 trainierte Günter Rühl das Frauen-Team. Neben dem Fußball setzte er sich enorm für die Kameradschaft in der Mannschaft ein. Ab August 1986 bis Juni 1988 übernahm Armin Sann das Traineramt. Unter ihm stellte sich der erste größere sportliche Erfolg ein. 1987 gelang dem SVE der Aufstieg in die Bezirksliga. Überraschend wurde unsere Frauenmannschaft im ersten Jahr der Bezirksliga bereits Herbstmeister. In der Rückrunde konnte man jedoch die Ergebnisse aus der Vorrunde nicht ganz bestätigen und wurden in dieser Saison leider nur Vize-Meister.Von August 1988 bis Juni 1991 trainierte Eckard Adam das Team. In seinem ersten Trainerjahr gelang dem SVE der Aufstieg in die Landesliga (damals zweithöchste Spielklasse in Deutschland). Durch diesen großen Erfolg bekamen immer mehr Frauen Lust beim SV Ehringshausen Fußball zu spielen, sodass eine 2. Mannschaft unter der sportlichen Leitung von Stephan Seipp gegründet wurde, die bis 1992 am Spielbetrieb teilnahm. In dieser Zeit wurden auch 3 Mädchenmannschaften gegründet, die Arno Schneucker, Manuela Jakobi und Dietmar Seipp trainierten. Bis heute bestehen 2 Mädchenmannschaften, die von Albrecht Well, Beatrice Rühl und Kathrin Schmitt betreut werden. Holger Dick wurde im August 1991 der neue Frauentrainer. Anfang der 90er-Jahre wurde unter seiner Leitung an den internationalen Turnieren in Verona und Zinnowitz teilgenommen. Der damals noch ausgespielte Titel des Kreispokalsiegers wurde von unserer Frauenmannschaft meist mühelos Jahr für Jahr nach Ehringshausen geholt.
Festschrift 40-jähriges Jubiläum
Geleitwort
Der Sportverein Ehringshausen besteht dieses Jahr 40 Jahre. Für den Verein ist es ein Grund, den Abschluss dieser Zeit würdig zu begehen, gleichzeitig aber auch ein Tag, um einmal Rückblick zu halten.
Wenn wir am 3. und 4. Juni in glanzvoller Weise ein Sportfest veranstalten, dann wollen wir auch daran denken, dass es nicht immer so leicht war Fußball zu spielen, wies es heute ist. Bei der Gründung des Vereins im Jahre 1921 waren es nur einige begeisterte Jünglinge, die ihre Freude an dem Spiel fanden, während die Masse des Volkes dafür kein Verständnis zeigte. Ganz auf sich selbst gestellt, ohne jede Hilfe und Unterstützung, folgten diese Jünglinge in der ersten Zeit nur ihrem Drang und dem festen Willen zu diesem Spiel. Ohne Sportplatz, von Außenstehenden verspottet, war es für sie nicht leicht, sich durchzusetzen, zumal es damals noch keinen geregelten Spielbetrieb gab. Oft waren Schwierigkeiten nicht immer zu bezwingen, doch der Geist für das Fußballspiel blieb immer wach und nach dem letzten Kriege entwickelte sich wie überall das Fußballspiel zu der größten Sportorganisation.
Den Idealisten von früher sei an diesen Tagen gedankt, und den Sportlern von heute eine Mahnung ans Herz gelegt, in ihrem Geiste weiter zu machen, im Spielbetrieb und in der Vereinstätigkeit in fairer, kameradschaftlicher Weise noch mehr zu leisten und einen guten Sport dem Kampfspiel vorzuziehen. Schön ist der Sieg, schöner aber der edle Kampf. In diesem Sinne wünsche ich dem Jubiläum einen günstigen Verlauf und dem Verein eine stetige Aufwärtsentwicklung.
– Karl Richber (1. Vorsitzender)
40 Jahre Sportverein Ehringshausen
Das Fußballspiel, das populärste der modernen großen Kampfspiele, feiert in diesem Jahr in Ehringshausen sein 40jähriges Jubiläum zusammen mit dem Sportverein, der bald nach Aufkommen dieses Spieles gegründet wurde. Zunächst sei an dieser Stelle über das Fußballspiel ausgesagt, dass es einen großen Beitrag zur körperlichen und geistigen Förderung der Jugend leistet. Körperlich durch den Kampf Mann gegen Mann um den Ball mit Anreizen zur Kräftigung der Muskulatur, sowie zur Körperbeherrschung durch die Anpassungen der Körperbewegungen an den andersartigen Bewegungsrhythmus des Balles geistig durch den Kampf Mannschaft gegen Mannschaft mit besonderen sozialen Förderungsmomenten zum Mitspieler und zum Gegner und schließlich auch eine Förderung der praktischen Denk- und Begriffsfähigkeit durch die taktische Aufgabe im Spiel.
Der Spieltrieb ist dem Menschen angeboren, er beherrscht ihn als Kind ganz und als Erwachsener zu großen Teilen. Der Mensch findet am Spiel Freude und spielt deshalb. Da man dem Menschen im Leben die Freude nicht absprechen darf, muss man ihm auch sein Recht auf das Spiel zustehen. Das Gegenstück des Spieltriebes ist die Arbeitshaltung, aber glücklich ist ein Mensch mit seiner Arbeit nur dann, wenn sie ihm Freude bereitet, wenn der Spieltrieb in die Arbeit einbezogen wird.
Der Sport, in der form wie wir ihn heute kennen, begann in der Zeit, wo dem Menschen durch die fortschreitende Technik mehr Freizeit blieb. In den Städten stellte man sich auf sportliche Betriebsamkeit schon um Jahrzehnte früher ein als in den Dörfern. Doch 1921 endlich begann man auch in Ehringshausen.
Aus dieser Pionierzeit berichteten die damaligen Gründer von mancherlei Geschehnissen, die den Vereinsmitgliedern und ganz allgemein der sportlich interessierten Öffentlichkeit z. T. neu sein dürften. Karl Weifenbach, Ehrenvorsitzender des SV Ehringshausen, war 1921 als 18jähriger Mann maßgeblich an der Einführung des Fußballspieles und Gründung des Sportvereins beteiligt. Otto Eder aus Alsfeld, der zu dieser Zeit in Ehringshausen das Schmiedehandwerk erlernte, hatte zunächst die Idee zum Fußballspielen in die Jugend des Dorfes gebracht, die sich ihr nicht verschloss, und dann mit folgenden jungen Burschen eine Mannschaft und den Verein gründeten: Karl Weifenbach, Otto Eder (Alsfeld), Ernst Weifenbach, Heinrich Becker, Albert Becker, Karl Scharmann, Otto Völzing, Theodor Völzing, Wilhelm Krug, Ernst Klaus (Helpershain), Heinrich Welsch (Hainbach), August Dick, Karl Jungk (beide Rülfenrod). Zu diesem Kreis kamen dann noch des öfteren Aushilfsspieler aus Alsfeld und den Ehringshäuser Nachbarvereinen. Eine Verbandstätigkeit im heutigen Sinne gab es damals noch nicht. Die unter dem Namen „FC Sturmvogel“ spielende Mannschaft bestritt nach Lust und Belieben Freundschaftsspiele gegen andere Mannschaften. Das erste Spiel fand gegen Nieder-Gemünden statt, und die Ehringshäuser Spieler und Zuschauer sollen damals verwundert die Fußballausrüstung ihres Gegners betrachtet haben.
Das größte Fußballereignis der Anfangsjahre war ein Spiel gegen die Offenbacher Kickers, das mit 9:1 Toren für die Ehringshäuser verloren ging. Dieses Spiel fand auf den Hofackerwiesen statt, während der eigentliche Fußballplatz am Hafertseberg lag, wo heute die Autobahn verläuft. Die in einem blau-weiß gestreiften Trikot spielende Mannschaft war bis 1924 recht aktiv und musste dann ihren Spielbetrieb teilweise einstellen, weil es an Spielern und in der Öffentlichkeit an Verständnis für das Spiel fehlte. Der Beinbruch des Spielers Heinrich Becker beim Training hatte der Gegenstimmung besonderen Auftrieb gegeben.
Eine Neuauflage erlebte das Fußballspiel in Ehringshausen zwei bis drei Jahre später durch die der Schule entwachsene Jugend. Es spielten damals Heinrich Rühl, Adolf Eißfeller, die Gebrüder Fuchs, Albert Reitz, Heinrich Becker, Rudolf Weifenbach, Karl Ruckelshausen, Fritz Seim, Willi Küster, Karl Rühl, Otto Völzing und wenige Jahre später auch Werner Krug.
Das herausragendste Fußballereignis dieser Fußballgeneration war ein Spiel gegen Frankfurt-Eschersheim, das an Pfingsten 1932 5:5 endete. Die Tore für Ehringshausen schoss alle Heinrich Rühl. Danach wurde das Fußballspiel in Ehringshausen nur noch von der Hitlerjugend gepflegt, bis es nach dem 2. Weltkrieg in der uns nun heute bekannten Form aufgegriffen wurde. Heinrich Rühl, Pietsch, Schmied und Rudolf Rühl beriefen 1947 eine Versammlung ein, die zur Neugründung des SV Ehringshausen führte. Erster Vorsitzender wurde zunächst K. Schmied, Rechner und Schriftführer Werner Krug. Der Verein verfügte bald über zwei Senioren- und eine Jugendmannschaft und die Schüler bildeten sogar drei Schülermannschaften. Die 1. Mannschaft nahm an den Verbandsspielen teil.
Vorsitzende des Sportvereins Ehringshausen waren nach dem Krieg: 1. K. Schmied, 2. Förster Östreich, 3. Friedrich Ruhl, 4. Karl Weifenbach, 5. Karl Richber, 6. Ernst Semmler und 7. wieder Karl Richber.
Die 1. Mannschaft des SV Ehringshausen spielte zunächst in der C-Klasse, stieg dann in die B-Klasse auf und nach einem Qualifikationsspiel gegen Eudorf (3:0) in die A-Klasse. Durch Spielerabwanderungen in großem Ausmaß erlitt die Mannschaft solche Schwächungen, dass sie 1956 wieder in die B-Klasse musste. Zwei Jahre später schaffte dann aber eine verjüngte Mannschaft wieder den Aufstieg nach einer sehr erfolgreichen Spielrunde 1958. Der erneute Kampf in der A-Klasse ging in den ersten zwei Jahren um den Klassenverbleib, wahrend man im dritten Jahr erfreulicher abschnitt.
– Werner Döring
Festschrift 50-jähriges Jubiläum
Eigentor gegen die Offenbacher Kickers…
Zwei Gruppenhaben mit dem Fußballspiel in Ehringshausen begonnen. Den Anstoß dazu gab offenbar Heinrich Semmler für eine Reihe Jugendlicher in Oberndorf nach seiner Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft, die er, ohne daß er selbst aktiv in der späteren Mannschaft mitspielte , für den Sport begeistern konnte. Die andere Gruppe – vielleicht auch durch die Oberndorfer angeregt – setzte sich zusammen aus Karl Weifenbach, Ernst Weifenbach, Heinrich Becker und Albert Becker und entwickelte sich in Ehringshausen. Aus diesen beiden Anfängen entstand eine Mannschaft, die in Otto Eder, Alsfeld (er lernte zu dieser Zeit in Oberndorf Schmied), eine Schlüsselfigur hatte.
Diese Mannschaft bestritt dann im Jahre 1921 unter dem Namen FC Sturmvogel Fußballspiele gegen Nachbarorte, das erste gegen Nieder-Gemünden. Albert Becker und Ernst Weifenbach waren zu dieser Zeit beim Bau des Stromnetzes in Nieder-Gemünden beschäftigt und vereinbarten mit den Spielern Wöll und Otterbein die erste Begegnung. Über den Ausgang dieser Partie kann man heute keine Auskunft mehr geben. Erstaunt waren die wenigen Ehringshäuser Zuschauer allerdings über die Fußballausrüstung, die die Nieder-Gemündener Spielertrugen. Das Spiel fand auf der Trift statt, wo heute die Autobahn verläuft. Das große Ereignis der Fußballanfangsjahre in Ehringshausen war das Spiel gegen die Offenbacher Kickers Weihnachten 1923. Die Kickers entschieden die Partie gegen unseren „Sturmvogel“ auf dem Hofacker mit 9:1 zu ihren Gunsten. Ernst Weifenbach, der Torwart der Gastgeber, mußte bereits in den Anfangsminuten bei zwei Eckbällen Tore hinnehmen, denn die Kickers hatten einen ausgezeichneten Kopfballspezialisten in ihren Reihen. Erst als dieser Mann eine Sonderbewachung durch einen langen Abwehrspieler aus Gießen erhielt, letzterer war in Ehringshausen beim Bau des Stromnetzes beschäftigt, konnte dieses Loch gestopft werden. Höpfner, der Mittelläufer der Ehringshäuser, ebenfalls ein E-Arbeiter aus Gießen, erzielte im Verlauf des Spiels ein glänzendes Eigentor. Einen hohen Ball, den er mit dem Kopf nicht erreichte, versuchte er als letzter Mann mit einem Absatzkick ins Feld zurückzuschlagen. Der Trick mißlang auf dem glatten Boden, und der Ball sauste in die andere Richtung und über den heraus gelaufenen Tormann ins eigene Tor. Höpfner erzielte aber auch mit einem Strafstoß den Ehrentreffer für Ehringshausen.
Eine Verbandstätigkeit im heutigen Sinne gab es damals noch nicht. Es war auch kein Problem, einen Spieler aus einem Nachbarort für eine Begegenung auszuleihen. Die Dorfbevölkerung stand dem neuen Sport sehr ablehnend gegenüber, außerdem fiel er in seiner Anfangsphase in eine wirtschaftlich schlechte Zeit. Letzterer Umstand führte auch die damals schon berühmten Offenbacher Kickers aufs Land, denn Sattessen war damals in den Städten ein Problem. Die Anschaffung einer Sportbekleidung fiel den einzelnen Spielern sehr schwer. Das erste Trikot, das blau-weiß gestreift war, besorgte H. Becker (Nieder-Gemünden). Die Reisen in die Nachbardörfer wurden mit dem Fahrrad oder auch der Kutsche vorgenommen. Oftmals gelangte man aber auch nur auf Schusters Rappen zu den Auswärtsbegegnungen. Der Pächter des Hofguts Rülfenrod gestattete häufig einigen seiner Arbeiter, die ebenfalls in Ehringshausen Fußball spielten, eine Pferdekutsche zur Beförderung der Mannschaft zu benutzen. An einem schönen Frühlingstag kutschierte so die Ehringshäuser Elf nach Ulrichstein zu einem Sportfest und hatte die Fußballbräute mitgenommen. Allerdings soll es den Damen im hohen Vogelsberg nicht besonders gefallen haben, da die frische Ulrichsteiner Luft zu kühl für ihren Frühjahrsstaat war, mit dem sie sich herausgeputzt hatten. Zu Spielen nach Lehrbach und Groß-Felda wurde die Mannschaft damals vom Kirtorfer Postkutscher gefahren. Neben dem Transportproblem gab es auch oft Schwierigkeiten wegen des Fußballplatzes. Es gab nur wenige Landwirte, die der Jugend ihre Wiesen zur Verfügung stellten. Als man schließlich eine Waldwiese in Richtung Hainbach von der Forstverwaltung zur Verfügung gestellt bekam, scheiterte der Plan zunächst an der Ablehnung des Pächters. Auf diesem Gelände allerdings erlitt der Fußballsport im Jahre 1924 in Ehringshausen einen heftigen Rückschlag. Heinrich Becker brach sich nämlich beim Spiel der Jungen untereinander ein Bein. Das geschah nun noch obendrein an einem Feiertag, an dem überhaupt kein Fußball gespielt werden sollte. Trotz der Verdammungsrufe der Fußballgegner hielten alle Mitspieler zusammen und unterstützten Heinrich Becker in der folgenden Zeit seines Krankseins. Der Fußball hatte gewonnen.
Die Spieler der damaligen Zeit waren: Karl Weifenbach, Ernst Weifenbach, Otto Eder, Heinrich Becker, Albert Becker, Karl Scharmann, Wilhelm Volpert, Otto Völzing, Theodor Völzing, Wilhelm Krug, Ernst Klaus, Heinrich Welsch, August Dick, Karl Jungk,
– Karl Scharmann und Ernst Weifenbach
Ab 1927 die zweite große Fußballrunde…
Die Fußballschüler der Jahre 1921/22 waren 1927/28 herangewachsen und nahmen nun das Heft in die Hand. Der Spielbetrieb hatte zwischendurch nie aufgehört; er war nur etwas eingeschränkt worden. Heinrich Rühl, Rudi und Heinrich Fuchs, Karl Ruckelshausen und Heinrich Becker wurden nun unterstützt von den älteren Spielern, die tragenden Kräfte dieser Zeit.
Das Sportplatzproblem war geblieben. Die Spieler von Ehringshausen waren nach wie vor auf den guten Willen der Landwirte angewiesen, wenn sie nur halbwegs vernünftige Wiesen für ihre Spiele haben wollten. Mehrmals stellte der damalige Bürgermeister, Karl Pfeil, eine Wiese auf dem Hofacker bereit. Aber das war auch nur dann möglich, wenn die Wiese gemäht war. In dieser Misere blieb letztlich nur immer wieder die abgelegene und unebene Trift an der heutigen Autobahn auf dem Hefertseberg. Nachdem dort mehrere Verletzungen durch die Unebenheiten aufgetreten waren, ebnete die Jugend den Platz in vielen Arbeitsstunden ein und baute an der Stelle der „Bohnenstangentore“ stabilere Gehäuse, die auch angestrichen wurden. Auch im Elsich und an der Mehlbach wurde damals gelegentlich Fußball gespielt. An einer Meisterschaftsrunde beteiligte sich die Ehringshäuser Mannschaft nicht. Man schloß im Laufe der Woche Spiele ab, um sie dann sonntags auszutragen. Das Fahrrad war das Hauptverkehrsmittel zu den Auswärtsspielen. Sehr beliebt war die Teilnahme an Sportfesten. In Lehrbach und Deckenbach konnte man zur damaligen Zeit Pokale gewinnen. Man beschränkte sich nicht nur auf Spiele gegen unmittelbare Nachbardörfer, sondern trat auch in Hopfgarten, Angenrod usw. an.
Das bedeutendste Ereignis dieser Zeit war ein Spiel gegen Frankfurt–Eschersheim, das an Pfingsten des Jahres 1932 mit 5:5 endete. Heinrich Rühl erzielte alle Tore für Ehringshausen. In den folgenden Jahren flachte das Fußballspiel infolge der politischen Ereignisse merklich ab. Allerdings muß gesagt werden, daß zu dieser Zeit auch die Schüler schon Spiele austrugen. Die Spieler der damaligen Zeit waren: Heinrich Rühl, Adolf Eißfeller, die Gebrüder Fuchs, Albert Reitz, Heinrich Becker, Rudolf Weifenbach, Karl Ruckelshausen, Frietz Seim, Willi Küster, Karl Rühl, Otto Völzing, Werner Krug.
Erneuten Aufschwung gab es in den Jahren 1939/40, als die ersten Meisterschaftsspiele ausgetragen wurden, an denen sich die Jugend unseres Dorfes beteiligte. Jede Woche fand ein- bis zweimal Training unter der Leitung eines RAD-Führers statt, das von der Jugend unseres Dorfes gern besucht wurde. Einen Sportplatz hatte man sich oberhalb des Bahnhofs angelegt. Die Mannschaft konnte sich aus Spielern unserer näheren Umgebung gebildet werden. Es wirkten in dieser Mannschaft u. a. Mit: Otto Rühl, Rudolf Rühl, Karl Rühl, Willi Rühl, Rudi Weifenbach, Ludwig Scharmann, Karl Küster, Ernst Rühl, Heinrich Seim, August Decher, Adolf Selenski, Karl Selenski, Alberd Diegel, Ernst Semmler. Der Krieg riss große Lücken in die Mannschaft und forderte manches Opfer. In dem Inferno des Zusammenbruchs der Fronten dachte man nicht mehr an das Spiel auf dem grünen Rasen. König Fußball war tot.
Ein neuer Anfang 1947
Im Jahre 1947 luden Heinrich Rühl, Rudi Weifenbach und Rudolf Rühl zu einer Versammlung in die Gastwirtschaft Einwächter ein, bei der der Sportverein Ehringshausen wieder ins Leben gerufen wurde. Das erste Spiel in der Nachkriegszeit fand wieder gegen Nieder-Gemünden statt. Ehringshausen konnte es hoch mit 6:2 gewinnen. Die übrigen Spiele der Anfangsphase waren: Kirtorf – Ehringshausen 7:1, Groß-Felda – Ehringshausen 5:3, Ehringshausen – Nieder-Gemünden 5:3. Auch ein Turniersieg gab es in Groß-Felda nach folgenden Spielen: Ermenrod – Ehringshausen 3:4 n.Verl., Ermenrod – Groß-Felda 3:4, Groß-Felda – Ehringshausen 0:1 n. Verl. Der Siegespreis bestand aus einem Fußball, einer für die damaligen Jahre beachtlichen Trophäe.
1948 trat der SV Ehringshausen in die Verbandsspiele ein, und zwar in die Runde der C-Klasse. Ehringshausen belegte den 2. Platz und stieg ein Jahr später in die B-Klasse auf. In dieser Klasse hatte es zusammen mit Eudorf den 3. Platz nach Rundenschluß erreicht. Da der Dritte der Runde noch aufstiegsberechtigt war, dand gegen Eudorf ein Entscheidungsspiel in der Rambach in Alsfeld statt. Diese Spiel konnte Ehringshausen mit 3:0 Toren zu seinen Gunsten entscheiden und somit zwei Jahre nach der Wiedergründung des Vereins in der höchsten Klasse des Kreises Alsfeld mitwirken. Alle drei Tore gegen Eurdorf erzielte Rudi Pietsch.
Ehringshausen spielte bis zum Jahre 1956 in der A-Klasse und war dort ein respektabler Gegner. Wir können im Rückblick auf die fünf Jahrzehnte Vereinsgeschicht feststellen, daß diese Zeit eine Phase besonderer sportlicher Leistungen war. Neben der ersten Mannschaft spielten eine Reserve, eine Jugendmannschaft sowie zwei Schülermannschaften.
– Heinrich Becker
Die fünfziger Jahre…
Anfang der 50er Jahre war der SV Ehringshausen spielerisch und sportlich in guter Form. Das Steuer des Vereins hatte Werner Krug in den Händen. Er war zwar nur Rechner, erledigte aber mit seinem Idealismus die gesamte Verwaltung und dazu noch die Betreuung der Spieler. Vorsitzender war Karl Weifenbach. Es war Krug zu verdanken, daß der SV Ehringshausen über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und beliebt war.
Die anwachsende Verwaltungsarbeit für den Verein machte es 1954 erforderlich, daß die Arbeit innerhalb eines Vorstandes aufgeteilt werden mußte. Dem Vorstand gehörten nun an: 1. Vorsitzender: Karl Richber, 2. Vorsitzender Karl Weifenbach, Rechen Werner Krug, Schriftführer Heinz Diegel. Den Spielausschuss übernahm Heinrich Rühl als Vorsitzender. Er wurde zwei Jahre später von Erwin Fiedler abgelöst. 1957 erwarb der SV Ehringshausen von der Bundesbahn ein Bahnwärterhäuschen und erstellte es als vorläufige Umkleidekabine neben dem Sportplatz.
Die vordringlichste Aufgabe dieser Jahre war die Trockenlegung des Sportplatzes, der zum Teil tiefer als der Wasserspielgel des Mühlgrabens liegt.
Diese Arbeiten wurden im Jahre 1957 geplant und von der Firma Egenolf (Ober-Gleen) ausgeführt. Zu diesem Bauvorhaben, das mit 7800 DM veranschlagt war, leistete der Hessische Fußballverband einen Beitrag von 4000 DM. Die Gemeinde Ehringshausen erstellte im Zuge dieser Arbeiten eine neue Brücke über den Mühlgraben. Die Spieler und Mitglieder mußten vor und nach Beendigung der Drainagearbeiten mit erheblichen Eigenleistungen helfen, die Sache zu einem guten Ende zu bringen. Mit wenigen finanziellen Mitteln wurde hinter dem oberen Tor ein Ballfang errichtet. Durch die Abwanderung talentierter Spieler mußte unsere erste Mannschaft für zwei Jahre in die B-Klasse, konnte dann aber den Aufstieg wieder schaffen. Die Jugend- und Schülermannschaften mußten vorübergehend den Spielbetrieb einstellen, weil es an Spielern mangelte. In Fusion mit den Nachbarvereinen Maulbach und Nieder-Gemünden schaffte der damalige Jugendleiter, Willi Schmid, eine Übergangslösung. Ich mußte in dieser Zeit wegen Arbeitsüberlastung die Wiederwahl zum 1. Vorsitzenden ablehnen. Sportkamerad Ernst Semmler übernahm dann Amt und Aufgabe für zwei Jahre. Nach seinem Wegzug übernahm ich wieder den Posten des 1. Vorsitzenden.
Ich lasse die 50er Jahre mit dem 40jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1961 enden. Die Festfolge war gut vorbereitet und der Sportbetrieb mit namhaften Mannschaften gewährleistet. Eine kurz vor dem Fest einsetzende Regenperiode zeigte die Notwendigkeit des Sportheimbaues. Meine diesbezüglichen Vorschläge wurden aber auf der folgenden Generalversammlung im Jahre 1962 abgelehnt. Meinem auf dieser Generalversammlung gewählten Nachfolger, Erwin Fiedler, sollte es nun vorbehalten sein, diese große Aufgabe des Sportheimbaues durchzuführen. Während meiner Amtszeit erhöhten sich sowohl die Mitgliederzahl als auch der Kassenbestand des Vereins beträchtlich, so daß im ganzen gesehen die 50er Jahre für den Verein als erfolgreich bezeichnet werden können.
– Karl Richber
B-Klassen-Meister und Vize im Landratspokal
Im Jahre 1955/56 stieg Ehringshausen aus der A-Klasse ab. Das folgende Spieljahr brachte der Mannschaft zunächst heftige Rückschläge, führte sie aber im Laufe der Rückrunde zu einer beachtlichen Spielstärke. Die Verbandsrunde 1957/58 bestritt dann der SV Ehringshausen mit einer sehr starken Besetzung. Mit beträchtlichem Punktvorsprung wurde er Meister der B-Klasse und schaffte den Aufstieg zur A-Klasse. Die stärksten Gegner waren damals die Mannschaften von Groß-Eichen, Zell und Schwarz.
Über das Spiel SV Ehringshausen – SV Zell 4:1 berichtete die Presse Wochen vor Rundenschluß u. a.: “Im Spitzenspiel der B-Klasse kam der Tabellenführer zu einem klaren Sieg gegen den Verfolger Zell. Damit dürfte sich auch Ehringshausen jetzt schon klar den Meistertitel gesichert haben.” Überhaupt wurden nur zwei Spiele verloren, und zwar das letzte der Vorrunde gegen Groß-Eichen 1:2 und das letzte der Rückrunde gegen Ober-Ohmen (beide auf eigenem Platz).
Einen zweiten Höhepunkt gab es im gleichen Jahr im Landratspokal. Die erste Überraschung trat ein, als Ehringshausen den Bezirksligisten Homberg ausschaltete, die zweite, als der Pikalverteidiger Ruhlkirchen in Ehringshausen mit 3:5 den kürzeren zog und die dritte im Endspiel selbst gegen Mücke. Dem Pressebericht entnehmen wir u. a.: “FC Mücke eroberte den Landratspokal … aber nach dem Wechsel spielte nur noch Ehringshausen. Um den Pokal der Kreisverwaltung blieb der favorisierte FC Mücke mit viel Glück Sieger und eroberte für ein Jahr diese Trophäe. (Ehringshausen lag zur Pause 4:0 im Rückstand.) Nach dem Pausenrückstand gab man für Ehringshausen keinen Pfifferling mehr. Man wurde aber bald überrascht und mußte sich eines Besseren belehren lassen …”Ehringshausen spielte in der zweiten Halbzeit wie umgewandelt und drängte den Gegner in die Verteidigung. In der 54. Minute verkürzte Walter Dechert auf 4:1, und nur fünf Minuten später glückte Langhammer der zweite Gegentreffer. Stopper Weifenbach verwaqndelte einen Elfmeter zum 4:3. In der 84. und 85. Minute konnte der Schlußmann des FC Mücke nur durch energischen Einsatz sein Gehäuse sauber halten.
– Werner Döring
Auf die Zukunft gesetzt
1962 wurde ich zum Vorsitzenden unseres Vereins gewählt, nachdem ich die Jahre zuvor als Spielausschußvorsitzender einigen Anteil an der Gestaltung des Vereinsgeschehens hatte. In diesen Jahren war es den verantwortlichen Männern des Vereins klar geworden, daß es für eine weitere Förderung des Vereins notwendig sei, ein Sportheim zu errichten. Anfang des Jahres 1962 fand im Beisein des Sportkreisvorsitzenden Häublein eine wichtige Versammlung statt, bei der die Angelegenheit beraten wurde.
Der erste Schritt, den wir vollziehen mußten, war die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister. Diese erfolgte auf Grund eines Beschlusses der Generalversammlung vom 29. Dezember 1962. Der Hauptgrund für den Bau des Sportheimes war die Tatsache, daß die Spieler einen sehr weiten Weg zu den Umkleide- und Waschräumen im damaligen Vereinslokal hatten. Im Jahre 1963 hatten der Vorstand und der Bauausschuß viel Arbeit, um alle Formalitäten zu erledigen und die Finanzierung zu sichern.
An einem Frühjahrsabend im Jahre 1964 vollzog ich im Kreise unserer Sportkameraden den ersten Spatenstich. Die Arbeiten wurden trotz vieler Widerwärtigkeiten voran getreiben, und wir konnten noch im gleichen Jahr die Erdarbeiten beenden und Fundamente und Kellerräume unter Anleitung erfahrener Maurer erstellen. In dieser Form überwinterte der Bau. 1965 führte man Erdgeschoß und Dach aus. Die letzten Jahre waren dem Innenausbau und Verputz vorbehalten. Eine ansehnliche Außenanlage hat sich noch angeschlossen.
Der Sportheimbau nimmt in der Vereinsgeschichte eine besondere Stellung ein, denn niemals zuvor wurde eine ähnliche Gemeinschaftsarbeit für den Verein durch seine Mitglieder zustande gebracht. Liegt der Sportheimbau auch auf einem etwas anderen Sektor als das rein sportliche Geschehen, so stellt er dennoch den bisher wohl bedeutendsten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte dar. Daß der kleine Landverein nicht die Mittel für einen solchen Bau allein aufbringen konnte, versteht sich von selbst. Der HFV gab 15000 DM, das Land Hessen 8400 DM, der Kreis Alsfeld 4200 DM und die Gemeinde 2100 DM. Der Gemeinde schuldet der Verein noch ein besonderes “Dankeschön”, da sie den Bauplatz zur Verfügung stellte sowie Wasserleitung und Kanalisation zum Sportheim verlegen ließ. Sehr beachtlich waren ferner die Spenden, die dem Verein aus Kreisen der Bevölkerung zugingen. Bauingenieur Willi Sann entwarf den Plan und hatte auch die Bauleitung übernommen. Über die bauliche Gestaltung des Sportheims, das sich inzwischen bestens bewährt hat, läßt sich folgendes sagen: Dem Bau liegen die Maße 16 x 8 m zugrunde. Er wurde voll unterkellert (entgegen der ursprünglichen Absicht). Im Kellergeschoß entstanden zwei Mannschaftsumkleideräume, ein Vorstandszimmer, zwei Duschräume, ein Waschraum, ein Magazin und ein Heizöl-Lagerraum. Im Erdgeschoß befinden sich ein großer Versammlungsraum und zwei kleine Nebenräume sowie die Toiletten.
Die Einweigung des Sportheims am 22. und 23. Juni 1968 fand in einem großen und gelungenen Rahmen, in Anwesenheit von Bundestrainer Helmut Schön, statt. Wir entsinnen uns wohl noch alle, daß Helmut Schön den Eindruck von dem gelungenen Werk eines kleinen Vereins mit dem ersten Sieg der deutschen Nationalmannschaft Wochen zuvor über Großbritanien in Stuttgart verglich.
Als Vorsitzender unseres Vereins muß ich an dieser Stelle nochmals meinen Dank an alle Mitglieder und Ortsbürger aussprechen, die uns beim Bau des Sportheims und bei der Ausgestaltung des Festes behilflich waren.
Leider haben wir auf dem sportlichen Sektor in den letzten Jahren wenig erreicht. Ich hoffe aber, daß mit der von Erich Wagner begonnenen und von Günther Rühl fortgesetzten Jugendarbeit in etwa zwei Jahren die Erfolge bei den Senioren sichtbar werden. Von manchen nicht wahrgenommen, haben wir bei unserem Nachwuchs in den letzten Jahren sehenswerte Erfolge zu verzeichnen.
Erfreulich ist es auch zu sehen, daß die Frauen unseres Dorfes in einer Gymnastikabteilung Raum und Übungsmöglichkeit im Sportheim gefunden haben und von Irmgard Langhammer und Ria Weifenbach betreut werden.
Zum 50jährigen Jubiläum hat der Sportplatz eine neue Umzäunung erhalten, zu der der HFV 3500 DM und der Kreis Alsfeld 800 DM zusteuerten. Zusammenfassend darf ich sagen, daß der SV Ehringshausen auch als kleiner Landverein allen Anlaß hat, sein 50jähriges Jubiläum würdig zu begehen.
– Erwin Fiedler
Festschrift Einweihung Sportheim
Die Einweihung eines neuen Vereinsheimes ist für jede sportliche Gemeinschaft ein besonderes Fest. Die Mitglieder des SV Ehringshausen dürfen stolz darauf sein, einen neuen Mittelpunkt für ihr Vereinsleben gefunden zu haben, um so mehr, als die eigene Initiative großen Anteil an der Erreichung des Zieles hatte.
Ich wünsche dem SV Ehringshausen, dass der Einzug ins neue Haus zugleich Ausgangspunkt zu einer schönen weiteren Entwicklung sein möge.
Unser sportliches Leben spielt sich nicht allein in den Großvereinen ab, deren Namen im Zusammenhang mit bedeutungsvollen Ereignissen immer wieder im Blickpunkt des allgemeinen Interesses stehen. Nicht selten hat der Sport seine schönsten Heimstätten gerade in jenen Klubs, deren Namen über den kreis ihrer engeren Heimat hinaus weniger bekannt sind und nicht genannt werden, wenn es um große Meisterschaften und Pokale geht, die aber voller Eifer und ehrlicher Sportbegeisterung an unserer gemeinsamen Sache hängen und auf ihre Weise einen unschätzbaren Beitrag zur Ausbreitung des Sportgedankens und der Freude am sportlichen Spiel leisten.
Mit meinen herzlichen Grüßen übermittle ich dem SV Ehringshausen und allen seinen Mitgliedern aufrichtige Glückwünsche zur Einweihungsfeier.
– Helmut Schön, Bundestrainer des Deutschen Fußball-Bundes
Sportheimbau – Warum?
Mit dem Bau des Sportheimes wurde in Ehringshausen für den Sport eine bessere Basis geschaffen. Das Unternehmen forderte zwar erhebliche Mühe, gibt aber den Beteiligten die Gewissheit, einen Beitrag für die Zukunft des Sportes im Heimatort geleistet zu haben.
Praktische Dinge standen im Vordergrund, als wir vor vier Jahren den Bau unseres Heimes erwogen. Die Spieler mussten nämlich nach den Spielen oft in nasser Kleidung einen halben Kilometer zurücklegen, um in das Vereinslokal zu gelangen, und dort wiederum fehlte es an Waschmöglichkeiten für zwei Mannschaften. Man kann durchaus sagen, diese Situation zwang uns zum Handeln.
In dem Maß aber nun, wie gerade der stattliche Gemeinschaftsraum im Sportheim hervortritt, in diesem Maße hoffen wir, dass das Sportheim über den vordergründigen Zweck hinaus wirksam wird. Es soll nämlich dazu beitragen, dass sich unsere Sportgemeinschaft festigt und ausbreitet.
Schüler, Jugendliche und Erwachsene finden eine Stätte der sportlichen Übung und der Pflege des Gemeinsinns. Unser Sinnen und Trachten läuft nun darauf hin, das Sportheim auch „mit Leben zu füllen“. Wir hoffen und wünschen, dass uns das gelingt.
– Erwin Fiedler, 1. Vorsitzender
Unter Mithilfe aller Sportkameraden des SV 1921 e. V. Ehringshausen wurde im Jahre 1964 mit dem Bau des Sportheimes begonnen.
Dem selbstlosen Einsatz einiger Sportkameraden ist es insbesondere zu verdanken, dass der Bau bis zum heutigen Tag vollendet ist. Besonders ist hervorzuheben, dass auch Nichtmitglieder tatkräftig zum Erfolg beigetragen haben.
Dem Bauwerk liegen die Maße 16 x 8 Meter zugrunde.
Eine volle Unterkellerung wurde nach Baubeginn beschlossen und auch verwirklicht. So entstanden im Kellergeschoß zwei Mannschaftsumkleidekabinen, ein Vorstandszimmer, zwei Duschräume, ein Waschraum, ein Magazin sowie ein Heizöllagerraum. Die Umfassungswände im Kellergeschoß wurden in Schwerbetonstein-Mauerwerk erstellt. Eine Fertigbau-Montage-Decke bildet den oberen Abschluss der Kellerräume.
Im Erdgeschoß sind ein großer Versammlungsraum, ein Schiedsrichterraum, zwei WC und ein Abstellraum untergebracht. Die Umfassungswände wurden aus Bimshohlblocksteinen errichtet. Die aus Well-Eternit bestehende Dachhaut wird durch eine Brettbinderkonstruktion getragen. Eine Wärmedämmschicht aus Mineralwolle wurde unmittelbar unter bzw. in der Dachkonstruktion befestigt.
Die Heizung der einzelnen Räume wird durch eine zentrale Ölversorgung vorgenommen. Eine Warmwasseranlage für die Wasch- und Duschräume ist ebenfalls im Kellergeschoß untergebracht.Die Arbeiten der verschiedenen Handwerker wurden zur Zufriedenheit der Bauleitung ausgeführt.
Aus der Vergangenheit des Sportvereins
Im Jahre 1921 wurde der Sportverein Ehringshausen gegründet. Er führte den Namen FC „Sturmvogel“ Ehringshausen und bestritt
Freundschaftsspiele gegen Nachbardörfer. Das erste Spiel fand gegen Nieder-Gemünden statt. – In den Kreisen der Dorfbevölkerung aber fanden die Vereinsgründer keinerlei Verständ
nis. Die in einem blauweiß gestreiften Trikot spielende Mannschaft war bis 1924 aktiv, musste dann aber ihren Spielbetrieb stark einschränken, weil ein Sportunfall die Gegenstimmung übermächtig machte.
wei bis drei Jahre später nahm dann die Schulgeneration der Gründerzeit mit einer belebten Neuauflage das Heft in die Hand, pflegt nach 1933 das Fußballspiel aber nur noch im Rahmen der HJ. In der Zeit des 2. Weltkrieges war im Dorf an ein Vereinsleben nicht zu denken.
1947 fand die Neugründung des Vereins statt, der bald mehrere Mannschaften an Meisterschaftsspielen teilnehmen ließ. Zu dieser Zeit wirkt sich die aktive Mitarbeit aus Kreisen der Heimatvertriebenen sehr positiv für den Verein aus. Seit dieser Zeit fand der Verein auch große Unterstützung aus den Nachbardörfern Rülfenrod und Otterbach, und es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich in jüngster Zeit auch ein gutes Verhältnis des Vereins zu der Jugend in Schellnhausen und Ermenrod herstellen ließ. – Die 1. Mannschaft spielte zunächst in der C-Klasse des Kreises Alsfeld, stieg auf in die B-Klasse und schließlich in die A-Klasse. – Mit der Umsiedlung der Heimatvertriebenen – die Bevölkerungszahl sank von ca. 1000 auf 720 – verlor der Verein gute Spieler, und ein Absteigen in die B-Klasse war im Jahre 1956 die Folge. 1958 schaffte man erneut den Aufstieg, musste aber 1962 wieder in die B-Klasse zurück.
Die Hoffnung des biederen Landvereins aber ist ungebrochen, eines Tages wieder an beste Zeiten anknüpfen zu können.
– Werner Döring